Dienstag, 26. Juni 2012

"Der Nachtzirkus" von Erin Morgenstern

Deutsches Cover
Originalcover
Titel: Der Nachtzirkus
Originaltitel: The Night Circus
Autorin: Erin Morgenstern
Genre: Urban Fantasy
Erscheinungsjahr: DE 2012 | US 2011
Verlag: Ullstein
Preis: HC 19,99 EUR
Seitenanzahl: 464 Seiten


Kurzbeschreibung

Plötzlich ist er da, der Cirque des Rêves. Seine Öffnungszeiten: nur nachts.
Komm herein und erlebe die vielen magischen Zelte, jedes für sich einzigartig, magisch.
Es gibt immer etwas neues zu erleben, zu entdecken. Du musst dich nur trauen, deinem Gefühl vertrauen, dich hingeben und es genießen.
Doch hinter der außergewöhnlichen Kulisse herrscht ein großer Wettbewerb. Zwei Zauberer, Illusionisten, ausgebildet von zwei verfeindeten Zauberern, müssen sich beweisen.
Der Zirkus wird zur Arena.
Aber was passiert, wenn aus Konkurrenten Liebende werden?

Die ersten Sätze im Buch

"Der Zirkus kommt überraschend.
Es gibt keine Ankündigung, keine Reklametafeln oder Plakate an Litfaßsäulen, keine Artikel und Zeitungsanzeigen. Plötzlich ist er da, wie aus dem Nichts.
Die hohen Zelte sind schwarzweiß gestreift, Gold und Purpur fehlen. Bis auf die angrenzenden Bäume und umliegenden Wiesen sieht man keine Farben. Schwarzweiße Streifen vor grauem Himmel, eine farblose Welt aus Zelten in unterschiedlichen Formen und Größen, umschlossen von einem kunstvoll geschmiedeten Eisenzaun. Selbst die wenigen Flecken Erde, die man dahinter sieht, sind schwarz oder weiß, bemalt oder bestäubt oder mit einem anderen Zirkustrick gefärbt.
Für Besucher ist er nicht geöffnet. Noch nicht.
Nach wenigen Stunden weiß die ganze Stadt Bescheid."


Meine Meinung

Der Debütroman von Erin Morgenstern hat mich schon bei der Leseprobe positiv überrascht.

Der Zirkus als Austragungsplatz eines magischen Wettbewerbs ist interessant gewählt, weil es wirklich sehr fantasievoll gestaltet werden kann und das hat die Autorin auch gut in Szene gesetzt und genutzt.

Hauptsächlich gibt es zwei Protagonisten: Celia und Marco, zwei grundverschiedene Personen, die sich jedoch gut ergänzen.

Celia hat eine grausame Ausbildung bei ihrem Vater gemacht, nichts ganz freiwillig. Dadurch dass sie einen eigenen Kopf hat, hat sie oft Schwieirgkeiten mit ihm, doch er sieht in ihr eine begabte Spielfigur mit Potential zum Sieg.
Marco hat lange Jahre in Isolation gelebt. Er ist sehr intelligent und belesen. Seine Lehre ist er eher theoretisch durchlaufen, musste sich vieles Praktische selbstständig beibringen.

Die beiden verfeindeten Zauberer sind im Grunde immer präsent in Form des Wettbewerbs, weil sie ihre Schützlinge gegeneinander antreten lassen.

Celias Vater, Hector, ist sehr von sich selbst überzeugt, zeigt sich sener Tochter gegenüber skrupellos und eher unfreundlich. Er kritisiert ihre Fähigkeiten und Entscheidungen quasi am laufenden Band, was ihn zu keinem wirklich sympathischen Zeitgenossen macht.

Alexander, der Mann im grauen Anzug, hat Marco aus einem Waisenhaus geholt und sich kaum persönlich um ihn gekümmert. Im Grunde hat es Marco jedoch trotzdem an nichts Materiellem gefehlt. Niemand weiß viel über Alexander, Celia glaubt sogar, dass er einen anderen Namen hat.

Es gibt eine ganze Reihe von verschiedenen Personen, die alle ihre Besonderheiten haben, die sie sehr interessant und abwechslungsreich machen.

Die Erzählperspektive wechselt von direkter Ansprache (der Leser selbst wird eingebunden, in dem er quasi den Zirkus als Besucher betritt und erkundet) und normaler Erzählperspektive im Präsens.

Das Einzige, was mir ein paar Schwierigkeiten bereitet hat, waren die Jahre und Daten, da es zwei Handlungsstränge gibt, die zu verschiedenen Zeitpunkten spielen und zum Ende hin zusammenfinden.

Auch der Wettbewerb wird etwas schwammig erklärt, besonders zum Ende hin hatte ich das Gefühl, immer weniger Überblick zu haben, was mir persönlich aber keinen Abbruch getan hat, denn dadurch hat es noch etwas Mystisches behalten, das sich durch die Geschichte sowieso schon gezogen hat.

Wirklich ein lesenswerter Roman!

5 von 5 Punkten

2 Kommentare:

  1. "Der Nachtzirkus" war für mich definitiv das Buch des Jahres. Einfach magisch.

    Aber mit den Daten und Zahlen muss ich dir zustimmen: Das war manchmal ein bisschen verwirrend.

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    1. Ich bin froh, dass ich nicht alleine mit dem Porblemchen bin. :) Ich dachte schon, ich wäre zu blöd für das Buch, weil ich manchmal nicht komplett den Handlungssträngen folgen konnte... xD

      Du hast recht, es ist wirklich magisch^^ Ich hoffe, sie drehen einen Film darüber, die verzauberten Zelte würde ich gerne sehen <3

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