Titel: Das also ist mein Leben
Originaltitel: The Perks of Being a
Wallflower“
Autor: Stephen Chbosky
Genre: Jugendbuch, Briefroman
Erscheinungsjahr: DE 1999 (als
„Vielleicht lieber morgen“)| US 1999
Verlag: HEYNE
Preis: TB 12,99 EUR
Seitenzahl: 288 Seiten
Kurzbeschreibung
Für Charlie beginnt das erste Jahr auf
der Highschool und gleichzeitig fängt er eine einseitige
Briefkonversation mit einem „Freund“ an, dem er all seine Sorgen,
Wünsche, Hoffnungen und Erlebnisse mitteilt. Ein Jahr voller neuer
Erfahrungen und Freundschaften liegt vor ihm und auch die
Vergangenheit möchte verarbeitet werden...
Die ersten Sätze im Buch
„25. August 1991
Lieber Freund,
ich schreibe Dir, weil sie meinte, dass
Du zuhörst und verstehst und nicht versucht hast, auf dieser Party
mit einer bestimmten Person zu schlafen, obwohl Du es gekonnt
hättest. Versuch bitte nicht, rauszukriegen, wer sie ist, sonst
könntest Du rauskriegen, wer ich bin, und das möchte ich nicht. Ich
gebe den Leuten auch andere Namen als ihre wirklichen – weil ich
nicht will, dass Du auf mich kommst. Deshalb habe ich auch keinen
Absender angegeben. Das alles ist nicht böse gemeint. Ganz ehrlich
nicht.“
Meine Meinung
Ich bin ganz ehrlich, am Anfang wollte
ich das Buch (so nach dem ersten 50 – 100 Seiten) weglegen bzw.
abbrechen. Den Protagonisten Charlie fand ich sehr, sehr merkwürdig,
vor allem weil er sich meiner Meinung nach so untypisch für sein
Alter benommen und ausgedrückt hat. Er kam mir eigentlich viel
jünger vor, als er eigentlich sein sollte. Doch mit der Zeit merkt
man, was für eine heftige Veränderung er durchmacht.
Das erste, was einem auffällt, ist,
wie viel Charlie beobachtet und interpretiert, wie viel er eigentlich
wahrnimmt ohne es gleich zu verstehen und wie wichtig ihm
Kleinigkeiten erscheinen. Aber vor allem der Erzählstil ist
besonders, denn Charlie schreibt an einen „Freund“, von dem wir
nie die Identität erfahren und der Charlie nicht kennen soll,
weswegen alle vorkommenden Menschen andere Namen erhalten. Das hat
schon etwas besonderes, auch wenn ich eine Weile brauchte, um mich an
diesen Erzählstil zu gewöhnen.
Charlies familiäres Verhältnis ist
oft ein wichtiges Thema in den Briefen, genau wie die Freundschaft zu
den beiden Zwölftklässlern Patrick und Sam, die er eher zufällig
kennenlernt und zu denen er eine ganz besondere Bindung entwickelt.
Ich sehe diese Freundschaft teilweise
etwas kritisch an, da Sam und Patrick durch ihr Alter natürlich
schon weitaus erfahrener sind, was vor allem den Umgang mit harten
und weichen Drogen angeht. Charlie ist naiv, vor allem wenn es um
seine beiden besten Freunde geht, und macht natürlich alles mit –
vor allem das Rauchen bleibt haften und das fand ich schlecht. Ich
mag es nicht, wenn die Hauptpersonen, wie realistisch es auch immer
sein mag, rauchen.
Die ganze Zeit über, die ich das Buch
gelesen habe, hatte ich das Gefühl, Charlie hätte eine
Persönlichkeitsstörung. Zumindest bis ich dann herausfand, was
wirklich passiert ist und plötzlich hat die gesamte Geschichte doch
irgendwie Sinn ergeben und wenn ich das rückblickend nochmal
betrachte, all die Stellen im Buch, die ich absurd oder total daneben
fand, sind doch irgendwo verständlich.
Es ist vor allem die Geschichte über
das Erwachsenwerden eines jungen Menschen und ich denke, das sollte
man doch mal gelesen haben, es wird tatsächlich nicht umsonst so
hoch gelobt.
Empfehlenswert!
5 von 5 Punkten