Donnerstag, 31. Januar 2013

"Das also ist mein Leben" von Stephen Chbosky

Titel: Das also ist mein Leben
Originaltitel: The Perks of Being a Wallflower“
Autor: Stephen Chbosky
Genre: Jugendbuch, Briefroman
Erscheinungsjahr: DE 1999 (als „Vielleicht lieber morgen“)| US 1999
Verlag: HEYNE
Preis: TB 12,99 EUR
Seitenzahl: 288 Seiten

Kurzbeschreibung

Für Charlie beginnt das erste Jahr auf der Highschool und gleichzeitig fängt er eine einseitige Briefkonversation mit einem „Freund“ an, dem er all seine Sorgen, Wünsche, Hoffnungen und Erlebnisse mitteilt. Ein Jahr voller neuer Erfahrungen und Freundschaften liegt vor ihm und auch die Vergangenheit möchte verarbeitet werden...

Die ersten Sätze im Buch

„25. August 1991

Lieber Freund,
ich schreibe Dir, weil sie meinte, dass Du zuhörst und verstehst und nicht versucht hast, auf dieser Party mit einer bestimmten Person zu schlafen, obwohl Du es gekonnt hättest. Versuch bitte nicht, rauszukriegen, wer sie ist, sonst könntest Du rauskriegen, wer ich bin, und das möchte ich nicht. Ich gebe den Leuten auch andere Namen als ihre wirklichen – weil ich nicht will, dass Du auf mich kommst. Deshalb habe ich auch keinen Absender angegeben. Das alles ist nicht böse gemeint. Ganz ehrlich nicht.“

Meine Meinung

Ich bin ganz ehrlich, am Anfang wollte ich das Buch (so nach dem ersten 50 – 100 Seiten) weglegen bzw. abbrechen. Den Protagonisten Charlie fand ich sehr, sehr merkwürdig, vor allem weil er sich meiner Meinung nach so untypisch für sein Alter benommen und ausgedrückt hat. Er kam mir eigentlich viel jünger vor, als er eigentlich sein sollte. Doch mit der Zeit merkt man, was für eine heftige Veränderung er durchmacht.

Das erste, was einem auffällt, ist, wie viel Charlie beobachtet und interpretiert, wie viel er eigentlich wahrnimmt ohne es gleich zu verstehen und wie wichtig ihm Kleinigkeiten erscheinen. Aber vor allem der Erzählstil ist besonders, denn Charlie schreibt an einen „Freund“, von dem wir nie die Identität erfahren und der Charlie nicht kennen soll, weswegen alle vorkommenden Menschen andere Namen erhalten. Das hat schon etwas besonderes, auch wenn ich eine Weile brauchte, um mich an diesen Erzählstil zu gewöhnen.

Charlies familiäres Verhältnis ist oft ein wichtiges Thema in den Briefen, genau wie die Freundschaft zu den beiden Zwölftklässlern Patrick und Sam, die er eher zufällig kennenlernt und zu denen er eine ganz besondere Bindung entwickelt.

Ich sehe diese Freundschaft teilweise etwas kritisch an, da Sam und Patrick durch ihr Alter natürlich schon weitaus erfahrener sind, was vor allem den Umgang mit harten und weichen Drogen angeht. Charlie ist naiv, vor allem wenn es um seine beiden besten Freunde geht, und macht natürlich alles mit – vor allem das Rauchen bleibt haften und das fand ich schlecht. Ich mag es nicht, wenn die Hauptpersonen, wie realistisch es auch immer sein mag, rauchen.

Die ganze Zeit über, die ich das Buch gelesen habe, hatte ich das Gefühl, Charlie hätte eine Persönlichkeitsstörung. Zumindest bis ich dann herausfand, was wirklich passiert ist und plötzlich hat die gesamte Geschichte doch irgendwie Sinn ergeben und wenn ich das rückblickend nochmal betrachte, all die Stellen im Buch, die ich absurd oder total daneben fand, sind doch irgendwo verständlich.

Es ist vor allem die Geschichte über das Erwachsenwerden eines jungen Menschen und ich denke, das sollte man doch mal gelesen haben, es wird tatsächlich nicht umsonst so hoch gelobt.

Empfehlenswert!

5 von 5 Punkten

8 Kommentare:

  1. Für mich ist es schon ein paar Jahre her, seit ich das Buch gelesene habe. Mir hat es auch ziemlich gut gefallen! Ich fand den Schreibstil so toll. Übrigens Charlie kam mir ehrlich gesagt auch sehr komisch rüber. Aber verständlich, wenn auch nicht immer. Trotzdem gutes Buch! :)

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    1. Ja, der Schreibstil ist wirklich besonders. :)
      Manchmal habe ich Charlies Gemütszustände und den rapiden Wechseln nicht ganz verstanden, aber so der Großteil wird einem erst am Ende des Buches klar.

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  2. Wow, dann hat das Buch dich also echt noch so überzeugen können?
    Dann werde ich mich wohl dazu durchringen, es auch zu beenden, auch wenn ich Charlie immer noch sehr seltsam finde (obwohl ich weiß, was ihm passiert ist).
    Den Film solltest Du auch unbedingt mal sehen ;)

    Die Sache mit den Drogen hat mich übrigens auch gestört. Man muss ja nicht alles nachmachen, was die eigenen Freunde machen, selbst, wenn man sie bewundert oder so, weil sie älter sind.

    Achtung, Spoiler!!!

    Da du das Buch ja bis zum Ende gelesen hast, wollte ich dich mal was fragen, was ich aus dem Film leider nicht ganu verstanden habe:
    Hat seine Tante ihn jetzt vergewaltigt? Er spricht das ja nie so ganz aus...

    Liebe Grüße =)
    Charlie

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    1. Ja, ich hätte auch nicht gedacht, dass es am Ende noch so ein Aha-Moment geben könnte, der die komplette Geschichte wieder rausreißt.
      Ich weiß allerdings nicht, ob es, wenn du bereits die Geschichte kennst, es auch so empfinden wirst. :/

      Charlie ist ein echter Mitläufer und dem Gruppenzwang hoffnungslos unterlegen, eigentlich schade. Aber auch erfrischend mal keinen persönlichkeitsstarten Protagonisten zu haben^^

      Zum Spoiler: Ja, das hat sie. In welcher Form allerdings weiß ich nicht, also ob da mehr als nur anfassen war, mein ich... Schrecklich. :/

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  3. Hab das Buch vor längerer Zeit das erste Mal gelesen und seit dem immer und immer wieder! Es gehört wirklich zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Vorgestern habe ich auch den Film dazu gesehen und er ist auch so toll, wie das Buch! :)
    Grüße,
    Hannah

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    1. Oh, dann freu ich mich noch mehr, den Film bald zu sehen!^^ Ich hoffe, Logan Lerman hat es geschafft, Charlies eher hilfsbedürftiges und introvertiertes Wesen glaubhaft darzustellen. Das letzte Mal hab ich den Schauspieler bei "Gamer" gesehen und da hat er einen SEHR eingebildeten und von sich selbst überzeugten Teenager gespielt...^^ Ob das passt?
      Und auf Emma Watson bin ich auch sehr gespannt!

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    2. Ich war auch erst skeptisch wegen ihm. Hatte ihn vorher in 'Die drei Musketiere' gesehen und da spielte er eher übertrieben. Aber in diesem Film hat er mich voll und ganz überzeugt! Er ist der perfekte Charlie! :)

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    3. Der perfekte Charlie? Dann bin ich mal gespannt! ^_^ yay

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