Montag, 25. Juni 2012

"Finding Sky" von Joss Stirling

Deutsches Cover - Band 1
Originalcover
Titel: Finding Sky - Die Macht der Seelen
Originaltitel: Finding Sky
Autorin: Joss Stirling
Genre: Jugendbuch, Romatik, Urban-Fantasy
Erscheinungsjahr: DE 2010 | GB 2010
Verlag: dtv
Preis: HC 16,95 EUR
Seitenanzahl: 464 Seiten


Kurzbeschreibung

Das letzte, was die 16-jährige Sky braucht, ist ein Tapetenwechsel. Von den Eltern verstoßen wird sie spät - beinah schon als Jugendliche - von Simon und Sally Bright adoptiert, hat immense Schwierigkeiten, sich zu öffnen, schafft es mit Ach und Krach sich in ihre neue Umgebung anzupassen und nun das: Ihre Adoptiveltern wollen aus beruflichen Gründen umziehen, von England nach Amerika. Doch im neuen Zuhause wird sie erstaunlich herzlich begrüßt, in der Schule wird sie mit offenen Armen empfangen und auch ihr britischer Akzent bringt ihr den einen oder anderen Pluspunkt. Alles würde super laufen, wäre da nicht dieser rebellische Typ Zed, der bei den Lehrern und Mitschülern gefürchtet wird, und würde er sich nicht urplötzlich und aus merkwürdigen Gründen für Sky interessieren und ihr immer näher kommen. Was hat das bloß mit dieser komischen Geschichte vom "Seelenspiegel" auf sich...?

Die ersten drei Sätze im Buch

"Das Auto fuhr davon und ließ das kleine Mädchen auf dem Parkplatz zurück. Es trug ein dünnes Baumwollhemdchen und Shorts. Zitternd vor Kälte setzte es sich hin und schlang seine Arme um die Beine, der Wind fuhr in sein helles blondes Haar, das so blass war wie eine Pusteblume.Du hälst die Klappe, Missgeburt, oder wir kommen zurück und machen dich fertig, hatten sie zu ihr gesagt."

Meine Meinung

Bevor ich zu meiner Meinung zum Buch komme, hier die kurze, allgemeine Zusammenfassung einer bekannten Buchreihe:

Mädchen (Ich-Erzählerin) muss in eine neue Umgebung ziehen, findet jedoch schnell Kontakt zu ihren Mitschülern etc. Es gibt da an ihrer neuen Schule einen Jungen, der als "unnahbar" gilt, er hat auch eine relativ große Familie, also viele Geschwister. Der vermeintlich unnahbare Junge fängt an, sich für das neue Mädchen zu interessieren, sie kommen, zum Erstaunen anderer, sogar innerhalb kurzer Zeit zusammen.
Der Junge stellt sich als etwas Besonderes heraus, hat auch besondere Kräfte wie alle in seiner Familie. Das Mädchen scheint auch in gewissermaßen Kräfte zu haben, will sie aber noch nicht richtig wahrnehmen bzw. werden als keine richtig angesehen.
Der Junge ist dauerbesorgt um seine neue Freundin, will immer in ihrer Nähe sein und sie beschützen, weil sie teilweise echt tollpatschig und schwächlich wirkt.
Innerhalb kurzer Zeit wird das Mädchen als "Schwachstelle" vom Feind des Jungen und seiner Familie entdeckt, versucht das Mädchen zu kriegen und/oder den Jungen mit seiner Sippschaft zu töten. Der Feind scheint genau von der gleichen Sorte zu sein wie der Junge, hat auch besondere Kräfte.
Beim Showdown kann das Mädchen jedoch die Situation retten, indem sie ihre Kräfte voll entfacht. Alle sind glücklich. Ende.

Kommt euch das bekannt vor?

So in etwa verläuft nämlich nicht nur in vielen Teilen "Finding Sky" sondern auch die viel diskutierte "Twilight"-Saga um Bella und ihren braven Glitzer-Vamp Edward. (Ja, ich weiß, in der "Bis(s)"-Saga kommt noch einiges mehr vor als das oben Beschriebene, ich hab mich extrem kurz gehalten und nur die prägnanten Parallelen genannt.)

Positiv überraschend: die Protagonisten und ihr Charakter.
Sky Bright hat echt einen merkwürdigen Namen bekommen, zu poetisch klingend, und das findet sie auch. Sie hat eine schreckliche Vergangenheit, über die man im Laufe der Geschichte mehr erfährt. Außerdem hat sie teilweise ihren eigenen Kopf, ist sehr skeptisch, selbst wenn die Sache TOTAL klar zu sein scheint, dafür hätte ich sie manchmal echt anschreien können... Skepsis ist ja ok, aber das bei ihr grenzt ja beinah an Ignoranz. Innerlich ist sie zerrissen und im Konflikt mit sich selber, was völlig verständlich ist im Anbetracht der Zustände, Probleme und Ereignisse, mit denen sie konfrontiert wird. Als Protagonistin hat sie nicht komplett versagt, hat mich tatsächlich nur gelegentlich genervt.

Zed Benedict, der angeblich so schlimme Rebell, entwickelt sich innerhalb weniger Seiten zu einem Softie der schlimmsten Art. Ein ausgeprägter Beschützerinstinkt und das ewige Unvertrauen in das weibliche Geschlecht haben mich einfach nur genervt, selbst die wenigen romantischen oder Bauchkribbeln verursachenden Stellen haben mein Bild von ihm nicht verändern können. Auch seine ach so besonderen Kräfte - besonders in Relation gesetzt zu seinen sechs Brüdern - sind zu viel des Guten, weniger hätte ehrlich mehr gemacht, er wirkte einfach zu perfekt, mal ganz von seiner ach so tollen Familie abgesehen...

Skys Adoptiveltern Simon und Sally Bright spielen mehr oder weniger eine Nebenrolle, haben die Situation nicht mal ansatzweise überblicken können, weil Sky für meinen Geschmack etwas zu wenig mit ihnen kommuniziert. Im Grunde sind sie beinah durchgehend unwissend und nicht involviert, was sehr schade ist.

Die erste Hälfte des Buches war für mich noch ganz interessant, wurde aber immer schleppender, weil mir die Geschichte so bekannt vorkam. Dann ab etwa der zweiten Hälfte hat es noch eine gewisse EIGENE Geschichte bekommen, was sogar recht spannend wurde, doch manchmal unrealistisch oder zu straight wirkte. Es verlief alles einfach zu perfekt, zu vorgeplant, kein Patzer, das hat mich gestört...

Happy End für den ersten Teil einer mehrbändigen Reihe, kein Cliffhanger und von meiner Seite auch kein Interesse für Band 2.

Weitere Bücher der Autorin
"Saving Phoenix - Die Macht der Seelen" (Band 2)


2 von 5 Punkten

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